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Das „Haus Bohlscheid“ befindet sich am Ortsausgang von Niederbohlscheid (Eitorf). Das Gebäude steht an einem Hang mit Ausblick auf das Bergische Land und Siegtal. In unmittelbarer Nähe ist eine Bushaltestelle von der regelmäßig ein Bus zum Zentrum fährt, zusätzlich wird durch den firmeneigenen Kleinbus der Kontakt nach Eitorf aufrechterhalten.
Das „Haus Bohlscheid“ ist aus dem „Landheim Bourauel“ entstanden, dass seit 1978 mehrfach geschädigte Abhängigkeitskranke betreut.

1994 wurde das neue Haus in Bohlscheid bezugsfertig und nach dem Umzug der Heimbewohner in das neue Domizil konnte anschließend das „Landheim Bourauel“ für die modernen Anforderungen in der Pflege umgebaut werden und deckt seit 1995 den Bereich der Betreuung Altgewordener chronisch Alkoholkranker mit 51 Betten im Rahmen der Regionalversorgung ab.


 


 

 

 

 

 


„Haus Bohlscheid“ versucht ein therapeutisches Konzept zur verwirklichen, das der besonderen Zielgruppe der stärker geschädigten Suchtkranken angemessen ist. Dabei arbeiten wir zweigleisig:

 1.)                  wird ein längerfristiger Lebensraum angeboten (mit der Möglichkeit bei höherem pflegerischen Bedarf einer Verlegung ins „Landheim Bourauel“).

 2.)                  Wird auf ein selbständiges Leben außerhalb des Wohnheimes vorbereitet.

 Das Haus stellt ein abstinentes Milieu dar, das sogleich Schutzraum, Trainingsbereich sozialer Fertigkeiten und Übungsfeld eines suchtmittelfreien Lebens ist.

Das Haus bietet 34 Heimbewohnern Platz. Jeder Bewohner wird einer der vier Gesprächsgruppen zugeordnet.

Der hauseigene Garten, ist mit 7.500 qm relativ groß und bietet reichlich Betätigungsmöglichkeiten für unsere Bewohner. Zudem gibt es Angebote in der Hauswirtschaft und durch den Arbeitstherapeuten angeleitete Fremdarbeiten.

 

Personenkreis/Indikation

 

„Haus Bohlscheid“ nimmt chronisch alkoholabhängige Frauen und Männer auf, die traditionelle Entwöhnungsbehandlungen erfolglos durchlaufen haben oder mehrfach entzugsbehandelt wurden, außerdem Personen, bei denen sich in Folge von jahrelangem Alkoholmissbrauch Wesensveränderungen, Organschädigungen und Störungen des vegetativen, zentralen und peripheren Nervensystems eingestellt haben.

„Haus Bohlscheid“ ist ebenso offen für Personen, die im Zusammenhang mit ihrer Abhängigkeit unter Betreuung stehen, unter Persönlichkeitsstörungen und / oder hirnorganischen Psychosyndromen leiden.


 


 

 

 

 

 

Viele dieser Personen haben erhebliche Einbußen in ihrer Selbstachtung, Handlungsfreiheit, gesellschaftlichen Bindungen sowie ihrer wirtschaftlichen Sicherheit und sozialen Akzeptanz erlitten.

Da die Spannbreite und Schwere der einzelnen Krankheitsbilder in der Auswirkung sehr unter-schiedlich sein können, ist stets das Gesamtzustandsbild zu beurteilen.

 

Von der Aufnahme ausgeschlossen sind Abhängigkeitskranke, deren Krankheitsbild soweit fortgeschritten ist, dass eine Unterbringung in einer offen Einrichtung nicht zu verantworten ist.


 


 

 

Aufnahmemodus

Nach telefonischer Kontaktaufnahme wird ein Besuchstermin vereinbart und die Möglichkeit geboten, das Haus, das Therapie- und Arbeitsangebot sowie die Bewohner kennen zu lernen.

Im Vorstellungsgespräch   werden die gegenseitigen Erwartungen ausgetauscht.

 

Haben sich Interessent und Einrichtung entschieden zusammenzuarbeiten, muss die Kostenfrage geklärt werden.

 

Kostenträger ist in der Regel der Landschaftsverband Rheinland nach §39 BSHG (Eingliederungshilfe).

 

Die Aufenthaltsdauer in „Haus Bohlscheid“ ist prinzipiell unbefristet und richtet sich nach den individuellen somatischen, psychischen und sozialen Behinderungen.

 

Therapeutisches Milieu

 

Ausschlaggebend für einen erfolgreichen Heimaufenthalt ist eine Atmosphäre des gegenseitigen Verstehens und Akzeptierens, die es dem Heimbewohner ermöglichen soll, seine Probleme angstfrei und offen auszusprechen.

Es erscheint uns notwendig ohne Behandlungsdruck in der therapeutischen Gemeinschaft die Motivation zu entwickeln, sich der Suchtproblematik und deren Folgen zu stellen.

Maßnahmen, die die verbliebenen Fähigkeiten erhalten und wenn möglich ausbauen, sind Grundlage der Therapie. Wenn das Krankheitsbild es zulässt, wird in den therapeutischen Gruppen daraufhin gearbeitet, ihm die Entstehungsgeschichte und den Verlauf seiner Suchterkrankung einsichtig zu machen und ihn zu einer realistischen Selbst- und Fremdwahrnehmung zu befähigen.

In besonders schwierigen Situationen, z.B. während der Eingewöhnungsphase, bei krisenhaften Entwicklungen und Prozessen, die in der Gruppe nicht aufgearbeitet werden können, werden Einzelgespräche mit dem Bewohner geführt.

 

Die Förderung seiner Fähigkeiten, Entwicklung und Festigung seiner Kreativität, Prüfung der Ausdauer und die Erlangung von Erfolgserlebnissen sind zentrale Punkte der Beschäftigungstherapie.

In der Arbeitstherapie sollen die Heimbewohner eine Beschäftigung ausüben, die sie befriedigt und gleichzeitig auch körperlich belastet, um somit das Gefühl zu vermitteln, etwas sinnvolles zu leisten und damit anerkannt zu werden.


 


 

 

 

 

 

Behandlungsziel / Grundsätze

Angestrebt  wird wirklichkeitsnahes, sozial akzeptiertes Konfliktlösungsverhalten, Toleranz und die Fähigkeit, Meinungen, Standpunkte und Probleme zu differenzieren.

 

Das Haus bietet dem Einzelnen Unterstützung zur Gestaltung eigenständigen selbstverantwortlichen Lebens ohne Suchtmittel. Es fördert partnerschaftlichen und kooperativen Umgang miteinander und hilft beim Aufbau einer realistischen Selbsteinschätzung.

Im weiteren geht es darum, den komplexen Zusammenhang zwischen Sucht und Persönlichkeit verstehbar zu machen und neue Einsichten in verändertes Verhalten umzusetzen.

Aufbau sozialer Kompetenz und  soziale (Re)-Integration bestimmen dann die weitere therapeutische Arbeit. Es geht um elementares Grundverhalten:

 

-                    regelmäßige Hygiene

-                    Wäschewechsel

-                    Gewaltverzicht

-                    Esskultur

-                    Tagesstrukturierung

-                    Freizeitgestaltung

-                    Kontakte

 


 


 

 

Es geht um:

 

-                    Einsicht in die Abhängigkeit

-                    Aufbau einer dauerhaften,stabilen Abstinenz

-                    Vergangenheitsbewältigung

-                    realistische Selbsteinschätzung

-                    realistische Lebensperspektive

-                    Einhaltung von Vereinbarungen

-                    Beziehungsfähigkeit

-                    Übernahme von Verantwortung

-                    Wünsche und Gefühle äußern

-                    alternative Verhaltensweisen

 

Therapie

 

Haus Bohlscheid versucht, ein therapeutisches Konzept zu verwirklichen, das der besonderen Gruppe stark geschädigter Abhängigkeitskranker angemessen ist. Auf dem Hintergrund dieser Aufgabenstellung ist ein multifaktorieller therapeutischer Ansatz notwendig. Medizinische, psychotherapeutische und sozialtherapeutische Arbeit ergänzen sich dabei mit Werk- und Arbeitstherapie, mit Sport- und Freizeitgestaltung. In die konkrete Arbeit fließen, je nach Therapieausbildung/-erfahrung des einzelnen Mitarbeiters, Schwerpunkte verschiedener Therapieformen ein. Elemente der Psychoanalyse, der Gesprächstherapie, der Gestalttherapie, der Verhaltenstherapie finden je nach Störungsbild Anwendung.

Das therapeutische Angebot setzt sich aus folgenden Elementen zusammen:

 

Gruppen:        Erlernen von Konfliktfähigkeit

Aufarbeiten von Alltagsproblemen

Verbesserung des Sozialverhaltens.

                        Organisatorisches


 


 

 

 

 

 

Einzeltherapie:      

Selbstexploration

Selbsterfahrungsgruppe:

                     

                        Aufarbeitung der individuellen Problematik

Verbesserung der Selbstwahrnehmung Angstreduktion Selbsterfahrung

Gruppe

 

Interaktionsgruppe:

 

                        Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit

                        Einübung neuen Verhaltens

                        Rollenflexibilität Verbesserung der Kontaktfähigkeit

 

Entspannungsgruppe:

 

                        Reduzierung von Spannungs- und

                        Erregungszuständen sowie Angst und Unsicherheit

                        (Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen, individuelle Problematik

                            Krisenintervention

Sport:            

                        Schwimmen

                        Kegeln

 

Werktherapie:             

                        Erlernen/Wiederbelebung

                        Verschütteter aufgegebener Fähigkeiten und Fertigkeiten kreative Tätigkeiten, Arbeitserprobung

 

In allen Lebensbereichen des Hauses demonstrieren die Bewohner unfreiwillig ihre besondere Wesensart und psychische Störung. Sie werden mit viel Geduld und Beharrlichkeit immer wieder gespiegelt und verstehbar gemacht. Gleichzeitig erleben die Bewohner, dass sie bedingungslos akzeptiert und verstanden werden, trotz aller Schwächen und Nöte, trotz Aufbegehrens und partiell widersprüchlicher Handlungsweisen.

 

Der therapeutische Ansatz versucht besonders Individuation- und Autonomieentwicklung zu fördern. Er ist klar und transparent für jeden Bewohner, thematisiert die gewohnheitsmäßigen Abwehr- und Vermeidungstendenzen und führt langfristig zur Übernahme der persönlichen Verantwortung für die persönlichen Lebensumstände.

 

So kann der Bewohner allmählich annehmen und verändern, was er bisher erfolgreich vermieden hat. Konflikten nicht auszuweichen, sondern sich ihnen zu stellen, Frustration und Ambivalenzen auszuhalten.

Aufgrund der „besonderen“ Biographien, Schädigungen, spezifischen Persönlichkeitsstruktur chronisch Abhängigkeitskranker ist das klassische suchttherapeutische Vorgehen modifiziert worden.

Das heißt, die so genannte „therapeutische Abstinenz“ und das

Verhältnis von Distanz und Nähe werden anders bestimmt, sind den „Besonderheiten“ dieser Personen angemessen. Die Kommunikation ist klar und konkret, die Inhalte stark handlungsorientiert.

Die Mitarbeiter bieten sich deshalb als reale Personen an und versuchen primär eine stark schützende und angstfreie Atmosphäre herzustellen. Es wird zu Beginn der Behandlung eher annehmend, akzeptierend als  konfrontativ gearbeitet. Es ist die Summe der vielen kleinen und kleinsten Schritte auf der Grundlage dieser Beziehung, die langfristig positive Ergebnisse zeitigt.

 

Gruppen

In Haus Bohlscheid bestehen 4 Gruppen, denen die Klienten, je nach dem Grad der Folgeschäden  ihres Suchtmittelabusus zugeordnet werden.

 

Diese Gruppen bieten eine aktiven Lebensraum für soziales Lernen. Hier wird der Tendenz zur sozialen Isolierung entgegengewirkt, der Umgang mit den eigenen Gefühlen und den Gefühlen der anderen gefördert. Konfliktbereitschaft und Konfliktfähigkeit können hier erarbeitet werden.

 

Die Gruppen regeln über wöchentlich wechselnde Küchendienste selbständig das gemeinsame Frühstück und Abendessen. Das Essen wird  gemeinsam im Speiseraum eingenommen.

 Wöchentlich zweimal findet ein Gruppengespräch statt. Das Vorgehen ist themenzentriert und versucht, die Personen in ihrem Hier und Jetzt zu begreifen, ihren Standort in der Abhängigkeitsproblematik festzustellen und die Beziehungen der Gruppenmitglieder untereinander transparenter und kooperativer zu machen.

 

Diese Gruppengespräche sind weiter ein Forum individueller Problem- und Erlebenssituationen bzw. veränderungsbedürftige Verhaltensweisen zu reflektieren und zu bearbeiten.

 

Sukzessive verringern sich im Laufe des Aufenthaltes Anspruch- und Erwartungshaltungen, Passivität, Ausweich- und Abwehrverhalten.

 

Heimbeirat

 

Auch der Heimbeirat bietet Tätigkeitsfelder für soziales Lernen und selbstverantwortliches Wirken.

Es ist ein probates Übungsfeld für selbstverantwortliches Handeln, für Konfliktbereitschaft  und Konfliktfähigkeit.

 

Über den Heimbeirat (3 Mitglieder) als Interessenvertretung der Bewohner können Interessen, Wünsche, Kritik und Anregungen formuliert und durchgesetzt werden, so dass auf die Gestaltung des eigenen Lebens im Haus aktiv Einfluss genommen werden kann.

 

Angehörige und Betreuer

 

Neben informellen Kontakten zwischen Mitarbeitern, Angehörigen und Betreuer bei Besuchen oder Telefonaten werden Angehörige gezielt angesprochen bei Veränderungen des Bewohners ( z. B. Krankenhausaufenthalt ), zu bestimmten Anlässen und zu gemeinsamen Festen. Weiter werden Gesprächstermine vereinbart zu therapeutisch orientierten Gesprächen.

 

Arbeitstherapie / Werktherapie

 

Zu den Betätigungsbereichen im „Haus Bohlscheid“ zählen die Beschäftigungstherapie/Werkstatt ( Holz, Textil, Montage, Flechtarbeiten und andere kreative Tätigkeiten) sowie ein ca.7.500 qm großer Garten (Gemüse-, Obstanbau und Parkanlagen) und Tätigkeitsfelder im Haus (Küche, Reinigung). Die Arbeitsbereiche sind therapeutisch - rehabilitativ und nicht produktionsorientiert ausgerichtet. Über das Medium Tätigkeit/Arbeit werden persönliche und soziale Defizite, die Suchtverhalten begünstigen, bearbeitet und damit prozessungebundene Fähigkeiten verstärkt. Der Erwerb instrumenteller Fertigkeiten ist sekundär. Die Arbeitsbedingungen sind durchschaubar und klar. Sie fördert Konzentration, Ausdauer, Phantasie und bereitet langsam auf die ungleich höhere Belastung einer potentiellen externen Arbeit vor.


 


 

 

 

 

 

Die Auseinandersetzung und Gestaltung mit verschiedenen Materialien, Form und Farbe verbessert die Ausdrucksfähigkeit ebenso wie die Wahrnehmungsfähigkeit.

 

Hier kann der Bewohner in der konkreten Tätigkeit seine Stärken und Schwächen kennen lernen, persönliche Kreativität entdecken und Vertrauen in seine Fähigkeiten finden.

 

Die Arbeits-/Werktherapie erstreckt sich auf die Bereiche Werkstatt, Garten und Hauswirtschaft. Die Bewohner werden allmählich an einen geregelten Arbeitsablauf herangeführt. Kontinuität, und Motivation rangieren hier vor Arbeitsinhalten und Arbeitsabläufen.

 

Ziele sind hier:

 

-                    Tagesstrukturierung

-                    Selbstwertgefühl

-                    Zuverlässigkeit

-                    Belastungsfähigkeit

-                    Durchhaltevermögen

In der wöchentlichen Arbeitstherapiebesprechung wird dem Bewohner die Möglichkeit gegeben, bestimmte Aufgaben zu übernehmen, mit dem Therapeuten die

Durchführung in der Gruppe zu diskutieren und den Bonus festzulegen.

Dieser Bonus setzt sich nach einem bestimmten Bewertungskatalog zusammen. (Kriterien:  Selbständigkeit, Kontinuität und individuelle Leistungsfähigkeit.)

 

 

 

Eingliederung:

 

Für eine Reihe der Bewohner stellt sich aufgrund der vorliegenden gravierenden Schädigungen die Frage nach vollständiger Eingliederung nicht mehr. Für sie geht es um die Gestaltung ihres Lebensraumes: also „heimfähig“ für „Haus Bohlscheid“ zu werden.

 

Eine weitere Gruppe unserer Bewohner ist dennoch in Teilbereichen durchaus in der Lage, bestimmte Bereiche ihres Lebens selbständig zu gestalten. In den Trainingswohnungen und der Arbeitstherapie werden ihnen Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten angeboten, die partiell unabhängig vom Haus sind. Es besteht aber weiterhin die Möglichkeit, an den therapeutischen und pädagogischen Angeboten des Hauses teilzunehmen.

 

Die Betreuung bezieht sich dann nur auf die Bereiche, die entweder selbst gewünscht oder für die die noch verbliebenen Ressourcen nicht ausreichen, z.B.  Korrespondenz mit Behörden, Gerichten etc. Wohnen und Arbeiten werden so weit wie möglich selbständig  geregelt und verantwortet.

 

Vollständige Wiedereingliederung  streben wir bei der dritten Gruppe unserer Bewohner an, die psychisch und physisch so weit gesundet sind, dass eine Reintegration in das „normale“ gesellschaftliche Leben sinnvoll und Erfolg versprechend ist.

 

Es werden umfangreiche Bemühungen seitens des Hauses unternommen, eine langfristige Lebens- und Berufsperspektive zu erarbeiten. Schon während des Aufenthaltes werden Kontakte nach außen geknüpft, Interessen für sinnvolle Freizeitgestaltung geweckt, lebenspraktische Fertigkeiten erworben und alltägliche Belastungssituationen vorweggenommen.

Ziel ist hier vollständiges, selbstständiges, eigenverantwortliches Wohnen und Arbeiten.

 

Auch hier werden die betreffenden Personen, soweit es notwendig und gewünscht wird, durch Mitarbeiter des Hauses betreut und begleitet. Die Ablösung aus dem gewohnten sicheren, beschützenden Umfeld erfolgt allmählich und verliert somit seinen bedrohlichen Charakter.

 

Nachsorge

 

Viele Lebensbereiche chronisch Alkoholabhängiger sind durch die pathologische Interaktion der verschiedenen ursächlichen Faktoren in der Genese der Abhängigkeit stark geschädigt bzw. zerstört worden.

 

Der notwendige und schwierige Veränderungsprozess muss daher ausgesprochen langfristig angelegt werden und setzt sich auch nach dem Aufenthalt in Haus Bohlscheid fort. Sie umfasst stationär und ambulante Arbeit im Haus.

 

Erprobt wird Alltagsnähe und Außenorientierung. Erarbeitete Entwicklungsschritte werden immer wieder daraufhin überprüft, wie sie in die konkrete soziale Realität nach Beendigung des Aufenthaltes zu transformieren sind.

 

Auf der Grundlage einer gesicherten Abstinenz gilt es befriedigende Alltagsbezüge zu gestalten, selbst-ständiger und beziehungsfähiger zu werden sowie ein bewusstes, sinnvolles und erlebnisreiches Leben zu führen. 


 


 

 

 


Konkret:

-         Förderung der Verselbständigung des Bewohners, Reduzierung der  therapeutischen Hilfen, Zunahme der Selbsthilfe

-         Integration des Klienten in den beruflichen und sozialen Alltag durch Hilfestellung bei Wohnungs- und Arbeitssuche, beim Aufbau eines neuen Freundeskreises, bei der Gestaltung der Freizeit

-         Schuldenregulierung

-         rechtliche Probleme klären

-         Weiterbehandlung von Problemen, die stationär nicht zu lösen sind, aber in der realen Alltagssituation erreicht werden ( Beziehungsprobleme in der Partnerschaft oder Familie )

-         Begleitung bei der Suche nach der Sinnhaftigkeit und Wertorientierung des eigenen Lebens

-         Festigung neuer Verhaltensweisen und Einstellungen unter Alltagsbedingungen

-         Unterstützung in Krisenfällen

-         Förderung der Teilnahme in Selbsthilfegruppen

 

Unterstützt durch:

 

Entlassungsvorbereitung:

-         Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit mit den entsprechenden Institutionen, Verbänden und Gruppen (Arbeits-, Sozialamt, Landschaftsverband, Selbsthilfegruppen, Privatunternehmen, Wohnungsgesellschaften)

 

Trainingswohnungen:

-         Betreutes Wohnen, partielle Selbstversorgung (innerhalb des Pflegesatzes

 

Außenwohngruppe:

-         externe Arbeitsaufnahme, WfB, Selbstversorgung, Erweiterte Autonomie

 

Betreutes Wohnen:

-         relative Autonomie

 

Entlassungen erfolgen, wenn möglich, über die Trainingswohnungen, sobald die Voraussetzungen für ein Leben außerhalb des Hauses gegeben sind.

  

 

 


Stand: 14. Januar 2006